Sozialprojekt für den Nachwuchs der Roth Industries Unternehmen
Verteilen statt vernichten: Das Prinzip der „Tafel“-Organisation erleben die Auszubildenden der Roth Industries Unternehmen hautnah. Sie unterstützen das Team der Ehrenamtlichen, die bei der „Tafel“ in Biedenkopf überschüssige Lebensmittel an Menschen ausgeben, die am Existenzminimum leben.
Seit Mai läuft das Sozialprojekt für den Nachwuchs der heimischen Roth Unternehmen. Jeweils dienstags verbringt eine oder ein Auszubildender den Vormittag bei der „Tafel“-Ausgabestelle in Biedenkopf, um den Ehrenamtlichen dort beim Sortieren und Packen von Lebensmitteln zu helfen. Für die Auszubildenden wird das Engagement bei der „Tafel“ vollständig als Arbeitszeit gewertet.
„Uns ist es wichtig, unserem Nachwuchs einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu ermöglichen und dabei gleichzeitig diese wichtige gemeinnützige Institution hier in unserer Region zu unterstützen“, sagt Roth-Personalreferentin Jennifer Happel, die sich über die hohe Resonanz der Auszubildenden auf das freiwillige Angebot freut: „Unsere Azubis konnten sich für das Sozialprojekt melden, mussten es aber natürlich nicht: Umso schöner, dass sich viele unserer Auszubildenden bereit erklärt haben, mitzuwirken und die Ehrenamtlichen der Tafel sich über unsere Unterstützung freuen konnten.“
Annkatrin Kerd ist eine von ihnen. Die angehende Industriekauffrau, die nach den Sommerferien in das dritte Ausbildungsjahr kommt, hilft „Tafel“-Mitarbeiterin Karin Reiß beim Einsortieren von Obst in die Ausgabekörbe. „Ich habe vor der Ausbildung schon ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht und finde es super, dass ich meine soziale Ader jetzt auch bei einem Industrieunternehmen ausleben kann.“
Helmut Kretz, der erste Vorsitzende der „Tafel“ in Biedenkopf, nennt die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen eine „win-win“-Situation. Zum einen sei es eine wertvolle Erfahrung für junge Menschen und ein Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. „Was bedeutet eigentlich die Verschwendung von Lebensmitteln, wie zeigt sich Armut in Deutschland, warum ist das Mindesthaltbarkeitskeitsdatum kein Wegwerfdatum – all das wird hier in komprimierter Form sichtbar.“
Zum anderen sei die Zusammenarbeit von Auszubildenden und dem ehrenamtlichen „Tafel“-Team ein Generationenprojekt: „Viele, mit denen die Azubis hier zusammenarbeiten, könnten vom Alter her ihre Großeltern sein.“ Außerdem schaffe das Engagement der heimischen Firmen ein breiteres Bewusstsein und eine höhere Sichtbarkeit für die Arbeit der „Tafel“-Organisationen: „Wenn die Mitarbeiter hier mit anpacken, ist das nochmal etwas anderes.“
Eine Spende gab es seitens der Roth Unternehmen zusätzlich: Frank Fuchs, Geschäftsführer von Roth Hydraulics aus Eckelshausen, hatte für das „Tafel“-Team einen Satz hochwertiger Freischwinger mitgebracht. Die stapelbaren Stühle werden in der Biedenkopfer Ausgabestelle der „Tafel“ im Besprechungsraum, der auch als Pausen- und Aufenthaltsraum für die Ehrenamtlichen dient, zum Einsatz kommen.